Mal schnell raus in die Natur: kein Problem in München, selbst dann, wenn es schon Nachmittag ist. Das letzte Licht des Tages lässt sich immer genießen. Fünf Feierabend-Touren für alle, die gerne lang schlafen oder erst nach Feierabend aktiv werden.
Der Jochberg (1.565 m) ist als Kater-Berg beliebt: Er ermöglicht es selbst denjenigen, die am Vorabend zu tief ins Glas geschaut haben und deshalb am nächsten Tag nur mühsam aus den Federn kommen, noch auf Wanderung zu gehen. Aber auch für den nüchternen Feierabendausflug ist die Tour auf den Jochberg geeignet – kaum ein Gipfel im Voralpenland ist von München aus schneller zu erreichen (Anfahrt ca. eine Stunde). Der Vorteil: Nach 17 Uhr hat man mit etwas Glück die Aussicht für sich allein. Unten liegt der Walchensee, gegenüber der Herzogstand, dahinter versinkt rot die Sonne. Ausatmen. Einatmen. Für den Abstieg im Dunkeln sollte man allerdings – wie immer am Berg – Stirnlampen dabei haben, sonst wird es zu gefährlich.
Die Fakten: Aufstieg 1,5 bis 2 Stunden, 750 Höhenmeter; Abstieg 1 bis 1,5 Stunden.
Anfahrt: A 95 bis Kochel, weiter über die Kesselbergstraße in Richtung Walchensee. Parkplatz an der Kesselbergstraße 7.
Das Gute liegt manchmal so nah. Zum Beispiel auf der Neureuth (1.261 m). Die Tour vom Bahnhof in Tegernsee hinauf ist vergleichsweise kurz – und daher für alle geeignet, die sich zum Feierabend nur mal kurz die Beine vertreten wollen. Je nach Geschmack und Können verläuft der Aufstieg entweder über die gut ausgebaute Forststraße oder den Steig. Oben locken der Berggasthof Neureuth und ein wunderbarer Blick auf den Tegernsee. Wer zum ersten Mal hier steht und schaut, ist meist ganz verblüfft: Wie wenig Aufwand es brauchte, um so viel Alpengefühl zurückzubekommen.
Die Fakten: Aufstieg ca. 1 Stunde, 400 Höhenmeter; Abstieg ca. 40 Minuten.
Anfahrt: A 8 bis Holzkirchen, weiter nach Tegernsee. Alternativ mit der BOB bis Bahnhof Tegernsee. Hinter dem Bahnhof der Neureutherstraße bis zum Wanderparkplatz folgen.
Der Laber. 1.686 Meter hoch und mit einem Namen versehen, der erst mal nicht so still klingt. Doch wer ein bisschen später dran ist, hat gute Chancen auf ruhige Momente in der Natur. Am Laberhaus erlebt man das Panorama, im Osten beginnt das Loisachtal, im Westen liegt das Ammertal, im Süden recken sich die Ammergauer Alpen. Je nach Uhrzeit kann man jetzt noch zum Ettaler Mandl und zum Soilasee weiter wandern. Der Klettersteig dorthin ist nicht schwer, aber trotzdem nur Geübten zu empfehlen. Der größte Vorteil des Labers steckt jedoch in der Bergbahn: Deren letzte Fahrt geht erst zwischen 16.30 und 17 Uhr. Man muss sich also keine Gedanken machen, ob noch genug Zeit für den Rückweg bleibt – und kann stattdessen auch einfach gemütlich nach unten fahren.
Die Fakten: Aufstieg ca. 2,5 Stunden, 800 Höhenmeter; Abstieg ca. 1,5 Stunden.
Anfahrt: A 95, Ausfahrt Sindelsdorf. Über Murnau nach Oberammergau. Parkplätze an der Laberbahn. Mehr Infos: www.laber-bergbahn.de
Warum nur auf einen Berggipfel steigen, wenn man auch drei haben kann? Der Heiglkopf (1.218 m), der Blomberg (1.248 m) und der Zwiesel (1.348 m) liegen nah beisammen – und nicht weit weg von München. Vom Heiglkopf hat man einen schönen Blick zurück in die Stadt, vom Zwiesel hinein in die Alpen. Dazwischen bietet sich eine Pause auf der Sonnenterrasse des Blomberghauses an. Die ist zwar kein Geheimtipp, aber mit einem wahnsinnig schönen Ausblick gesegnet. Der Nachteil: Wenn man wirklich alle drei Gipfel besteigen will, sollte man nicht zu spät dran sein – also besser schon mittags im Büro Feierabend machen. Der Vorteil: Wer doch wieder spät dran ist, kann auch abkürzen. Mit der Blombergbahn geht es zum Blomberg hinauf; auf den Zwiesel sind es dann etwa 30 Minuten. Die gesamte Strecke ist ein Rundweg und meist gut ausgebaut. An einigen Stellen, gerade am Zwiesel, können Auf- und Abstieg bei nassem Boden mühsam und rutschig sein.
Die Fakten: Gesamte Tour ca. 4 Stunden, 720 Höhenmeter.
Anfahrt: A 8 bis Holzkirchen nach Bad Tölz, weiter Richtung Bad Heilbrunn. Hinter der Isarbrücke Richtung Wackersberg. Bei Lehen am Wanderparkplatz Waldherralm parken, den Schildern Richtung Heiglkopf folgen.
Wer sagt denn, dass man immer laufen muss? Sogar viele Einheimische vergessen, dass es neben der Isar einen mindestens ebenso schönen Fluss in der Stadt gibt: die Würm. Wer sie und das zugehörige Würmtal erkunden will, schnappt sich am besten ein Radl und folgt dem Ufer, von Pasing über Gräfelfing und Gauting bis nach Starnberg. Unterwegs gibt es Möglichkeiten für Pausen und Kultur: Geschichtsfans bestaunen alte Mühlräder und erkunden die Villa Rustica, die Ruinen eines römischen Gutshofs; wer skurrilen Humor liebt, besuchen den Friedhof Planegg, auf dem der große Volkskabarettist Karl Valentin begraben liegt; Naturkunde-Interessierte machen einen Abstecher ins Leutstettener Moos oder tauchen die Füße in den Starnberger See. Besonders angenehm: Sobald es dunkel ist, steigt man in Starnberg in die S-Bahn und lässt sich bequem nach Hause fahren.
Die Fakten: Insgesamt ca. 26 km, 150 Höhenmeter.
Anfahrt: Vom Pasinger Bahnhofsplatz zum Stadtpark. Die Lindauer Autobahn an der Brücke queren. In Gräfelfing der Würm-, Stefanus- und Steinkirchner Straße bis Planegg folgen. Am Schloss Planegg vorbei über Krailling und Stockdorf nach Gauting. Hinter dem Wendeplatz bei der alten Mühle am Lederersteg führt eine Holzbrücke über die Würm. Über Pfarrweg, Münchner- und Leutstettener Straße Gauting Richtung Forsthaus Mühltal verlassen. Hinter Leutstetten und dem Schlossbiergarten dem Schotterweg folgen, eine Abzweigung weist zur Villa Rustica. Der Weg durchs Leutstettener Moos führt teils über Holzplanken. Bei Heimatshausen geht es parallel zur Autobahn und Bundesstraße bis nach Starnberg.